Meilicke Hoffmann und Partner - Anwaltskanzlei Bonn

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    Neue Publikation aus der Kanzlei: „Für den Erhalt der etablierten deutschen Aktienkultur“

    Unsere Kollegen Dr. Thomas Heidel, Dr. Daniel Lochner und Dr. Moritz Beneke haben in einem aktuellen Aufsatz (AG 2024, 528) kritisch auf die Vorschläge des Arbeitskreises der Gesellschaftsrechtlichen Vereinigung (VGR) zur Reform des Aktienrechts reagiert. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass die Reformvorschläge die Rechte der Aktionäre als wirtschaftliche Eigentümer der Aktiengesellschaft (AG) unnötig schwächen und grundlegende Prinzipien des deutschen Aktienrechts gefährden könnten.

    Hintergrund: Reformbestrebungen im Aktienrecht

    Der VGR-Arbeitskreis hat eine umfassende Reform des Aktiengesetzes angeregt, die unter anderem auf die Stärkung von Vorstandsbefugnissen, die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten und die Einführung neuer Kapitalstrukturen abzielt. Dies soll die Attraktivität der AG als Rechtsform erhöhen und sie im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähiger machen.

    Kritik der Autoren: Erhalt der Aktionärsrechte

    Unsere Kollegen bemängeln, dass die Reformvorschläge einseitig auf die Interessen der Unternehmensleitungen ausgerichtet seien, während die Belange der Aktionäre als wirtschaftliche Eigentümer der AG in den Hintergrund treten. Insbesondere kritisieren sie die geplanten Einschränkungen der Informationsrechte in Hauptversammlungen, den Umgang mit neuen Mehrstimmrechtsaktien und die Beschneidung von Beschlussmängelrechten. Diese Vorschläge untergraben daher die grundlegende Idee der Aktionärsdemokratie.

    Stärkung der deutschen Aktienkultur

    Der Aufsatz plädiert für den Erhalt der deutschen Aktienkultur, die auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Leitung und Kontrolle basiert. Die Aktionäre müssen als wirtschaftliche Inhaber ihrer Gesellschaft ernst genommen werden. Reformen im Aktienrecht sollten daher stets auf einem klaren Verständnis der bestehenden Aktionärsrechte aufbauen, um deren Schutz nicht zu gefährden.

    Zusammenfassung

    Insgesamt rufen die Autoren zur Besonnenheit bei der Reform des Aktiengesetzes auf und betonen die Bedeutung der bewährten Prinzipien des deutschen Aktienrechts. Änderungen sollten sorgfältig abgewogen werden, um die deutsche Aktienkultur langfristig zu stärken und nicht zu schwächen.

    Dieser Beitrag richtet sich insbesondere an Aktionäre und Interessierte, die mehr über die Hintergründe und Auswirkungen der aktuellen Reformdebatte erfahren möchten. Bei weiteren Fragen und Interesse an dem Aufsatz stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Dr. Thomas Heidel

    Dr. Daniel Lochner

    Dr. Moritz Beneke

    In folgendem Newsletter erschienen : Newsletter 6/24

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